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Claudia Robles-Angel: Das Verborgene wahrnehmen – der Körper als audiovisuelles Werkzeug

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SKIN (2012) by Claudia Robles-Angel / VG Bild und Kunst. Photo: Andrej Topas

‘…. Claudia Robles Angels Performance verwendete Drähte, die ihr Gehirn mit einem System von projizierten Bildern und Klängen verbanden. Was das Publikum erhielt, war eine Kombination aus vorgewählten Bildern sowie der Art und Weise, wie Angels Gehirn sie in Echtzeit verarbeitete und darauf reagierte. Die anderen Auftritte hatten ähnliche Arrangements, aber Angel’s war die extremste: Als wir sie beobachteten, wurde der Körper zu einer verdrahteten Maschine, die kalte Klänge und abrupte Bilder produzierte, ganz anders als das, was wir mit dem Gehirn oder mit menschlichen Gefühlen verbinden … “

von Adela Yawitz, Berlin Art Link

Claudia Robles Angels’ künstlerische Arbeit und Forschung konzentriert sich auf verschiedene Aspekte der visuellen und klanglichen Kunst und konzentriert sich auf den menschlichen organischen Körper, insbesondere seine inneren unmerklichen Schwingungen, Pulsationen und Schwankungen. Die von ihr kreierten Arbeiten erforschen das Potenzial des menschlichen Körpers, ein audiovisuelles Instrument zu sein, das Musik, Klang und Licht in Echtzeit verändert, indem verschiedene physiologische Parameter des menschlichen Körpers gemessen und transformiert werden.

Claudia Robles Angels’ Arbeit will beweisen, dass unser Körper nicht veraltet ist – ganz im Gegenteil. Sie wendet Technologie an und arbeitet eng mit Wissenschaftlern zusammen, um tiefer in die unsichtbare und ungehörte Seite des Körpersystems einzutauchen und zu enthüllen, durch und mit der wir leben. Um diese verborgene Seite sichtbar und hörbar zu machen, verwendet sie verschiedene Schnittstellen, die biomedizinische Signale messen (z.B. Herzsignale, Hautreaktion, Blutfluss, Elektrokardiographie). Diese biomedizinischen Daten werden wiederum an Computer gesendet, die mit Software ausgestattet sind, die für visuelle und Audioeffekte verantwortlich ist, die diese Daten verarbeiten und übersetzen können, um audiovisuelle Umgebungen in Echtzeit zu erzeugen.

Claudia Robles Angel baut diverse multimediale Installationen und nutzt dabei performative sowie interaktive Methoden. Sie gibt dem Publikum die Möglichkeit, audiovisuelle Umgebungen zu erleben, die durch den Körper eines Interpreten entstehen. Sie bietet dem Publikum auch die Möglichkeit, seine eigenen physiologischen Parameter messen zu lassen und so zu Schöpfern seiner ganz eigenen audiovisuellen Umgebung zu werden. Ein Beispiel dafür ist ihre interaktive Multimedia-Arbeit SKIN (2014), in der Besucher die Möglichkeit hatten, über eine GSR-Schnittstelle (Galvanic Skin Response) die Feuchtigkeit ihrer Haut zu messen, die ein Indikator für einen bestimmten emotionalen Zustand, ein bestimmtes Maß an Stress oder Entspannung ist. Innerhalb der Installation beeinflussten diese Daten die Bildsprache auf 3 Bildschirmen; Je chaotischer der Stresspegel ist und sich beruhigt, wendet sich in eine wachsende blaue Linie, mit der Entspannung des Besuchers. Es beeinflusste auch die Klangumgebung.

Dieser Prozess schafft große Intimität, da die Besucher die unsichtbaren inneren Wege ihres Körpers erlebbar machen. Für Robles Angel ist dies einer der wichtigsten Teile ihrer Arbeit – ein Bewusstsein für unseren Körper zu schaffen ständige innere Lebendigkeit, die normalerweise unbemerkt bleiben würde und darauf hinzuweisen, dass wir in der Lage sind, sie bewusst zu kontrollieren.

Claudia Robles-Angel stammt ursprünglich aus Kolumbien und lebt derzeit in Köln und ist weltweit aktiv. Sie erhielt Residenzen und Stipendien von mehreren renommierten Institutionen, wie dem Musikfonds (Deutschland), dem CMMAS Mexican Center for the Music and the Soundarts, Morelia (Mexiko), dem ZKM – Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe (Deutschland) und der KHM Akademie für Medienkunst, Köln (Deutschland).

Ihre Arbeiten werden weltweit auf Festivals und Einzel-/Gruppenausstellungen präsentiert, wie z.B. im ZKM Zentrum in Karlsruhe; KIBLA Multimedia Centre in Maribor (Slowenien); Bauhaus Museum für Gestaltung Berlin (Deutschland); Portrait Concert, Auditorio CMMAS, Morelia (Mexiko); die International Computer Music Conference (ICMC) in Kopenhagen (2007), Montréal (2009) und Utrecht (2016); International Symposium on Electronic Art (ISEA) in Istanbul (2011), Manizales (2017), Durban (2018) und Gwangju (2019); beim RE:SOUND Festival und MAH Media Art Histories in Aalborg (Dänemark).

Kürzliche Ausstellungen: Station Sankt Peter, Köln (2019); Museu Gerdau – das Minas e do Metal, Belo Horizonte (2021, Brasilien); Festival INTERZONANZEN, Potsdam (2021).

Lesen Sie den ursprünglichen Artikel in ADA – Archive of Digital Art

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