Liebe Kunstfreunde, falls Sie kommendes Wochenende in der Nähe von Potsdam sind, hier ein Kunsttipp: Die UNPAINTED Künstlerin Claudia Robles Angel ist Teil des FESTIVAL INTERSONANZEN in Potsdam unter dem Motto “experiment:.:hören” – Experiment und Tradition in der Neuen Musik des 21. Jahrhunderts. Erleben Sie die audiovisuelle Installation BEETHOVENS GEIST und besuchen Sie ein Konzert, in dem Claudias akusmatisches Stück WANDERING IN MORELIA zu sehen sein wird:
BEETHOVENS GEIST (BEETHOVEN’S MIND) von Javier A. Garavaglia & Claudia Robles-Angel
Die interdisziplinäre Installation BEETHOVENS GEIST lädt zum Eintauchen in einen Raum ein. Sie besteht aus farbigen Schatten und einer besonderen Art, ihren Klang zu hören.
Darüber hinaus nimmt die Installation Beethoven als Inspirationsquelle, wobei die Besucher Beethoven als Bürger von Bonn, den Klangkünstler, den Humanist, den Visionär und den Naturliebhaber aus den innersten Teilen seines Geistes wahrnehmen. Folgende Räumlichkeiten spielen dabei eine sehr wichtige Rolle:
- Dass für Beethoven die Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nicht nur sehr tief in seinem Leben, aber auch in seiner Musik veranktert waren, denn für ihn waren Leben und Kunst humanistische Werte. Auch seine Zeitgenossen spielen in der Installation eine Rolle (z.B. Goethe, mit Worten und farbigen Schatten).
- Beethovens innere Welt und sein Geist, besonders im Hinblick auf seine Taubheit.
Die Installation besteht aus zwei Elementen:
1. Eine elektroakustische Komposition (Fixed-Media), die in der Installation über knochendurchlässige Kopfhörer angehört wird:
2. Farbige Schatten
Die elektroakustische Komposition konfrontiert die Besucher nicht nur mit Beethovens Musik und Idealen, sondern auch mit seiner Art, Umgang mit einer solchen Situation als gehörloser Komponist. Verschiedene Aspekte von Beethovens Leben können durch Audio erlebt werden, z.B. seine Musik, die Worte seiner Zeitgenossen, etc. Neben Abschnitten mit seiner Musik gibt es auch Spaziergänge in verschiedenen Orte, an denen manchmal die äußere Umgebung zu hören ist, manchmal aber nur Beethoven in seinem Inneren. Besonders Ausschlaggebend in dem Stück sind die Worte “Muss es sein? Es muss sein, es muss sein! ” (“Muss es sein? Es muss sein, es muss sein!”) welche Beethoven schrieb über die Partitur seines Streichquartetts Opus 135 (Grab). Während der Grund, warum Beethoven diese Worte hinzugefügt hat es ist nicht ganz klar, sie werden in verschiedenen Situationen als Leitmotiv mit anderen musikalischen Ausschnitten aus Beethovens Werk verwendet, raum für viele verschiedene Interpretationen. Obwohl die meisten musikalischen Zitate hier aus Beethovens Kompositionen, es gibt auch Auszüge von Haydn und Mozart, die Beethoven sicherlich in seiner Jugend gehört hat. Zu diesem Zweck Zitate aus Beethovens Werken werden mit verschiedenen Soundeffekten transformiert, die seine Hörstörung darstellen.
Darüber hinaus ist bekannt, dass Beethoven einen Weg fand, Klang wahrzunehmen, den sein Klavier mit seinem Kieferknochen verband durch eine Stange, die er mit den Zähnen gebissen hat. Dieses Verfahren ermöglichte es, die Vibrationen des Klaviers durch seine Kieferknochen zu spüren, was als das Prinzip der Knochenleitung bekannt ist. Infolgedessen kann die Komposition nur durch spezielle Kopfhörer, die nach dem Prinzip der Knochenleitung arbeiten. Auch bekannt als Knochenschall, Bezieht sich die Knochenleitung auf die Übertragung von Vibrationen durch den Schädelknochen, der das Hörorgan (in der Nähe des Mittelohrs) umgibt, wobei die Die Wahrnehmung wird durch die signale, die aufgrund des hohen Schallwellenwiderstandes des Schädelknochens als Luftschall übertragen werden, maskiert.
Das Stück ist etwa 45 Minuten lang und besteht aus 19 nacheinander komponierten Abschnitten: (1) Einleitung; (2) Promenade I; (3) Mozart, Haydn; (4) Promenade II: Glocken, Wasser – Hörstörungen I; (5) Goethe: Mephistos Floh (Goethes Gedicht, Lied von Beethoven); (6) Promenade III: Pferdewagen – Hörstörungen II; (7) Cellosonate in A; (8) Promenade IV: Vögel; (9) PASTORAL Symphony: II Satz – Szene am Bach; (10) Muss es sein? (11) Musikalische Schöpfung I; (12) Promenade V: Vögel (Filter); (13) An Die ferne Geliebte; (14) Promenade VI: Vögel (Filter) II; (15) Musikalisches Schaffen II: Filter; (16) Promenade VII: Halle/Filter/Pferde/Verspätungen; (17) Musikalische Schöpfung III: Filter; (18) TAUBHEIT: Niedrige Frequenzen; (19) Finale.
Die farbigen Schatten im Raum sind inspiriert von Goethes Farbtheorie (Beethovens Zeitgenosse), die auf elementare und polare Gegensätze von Hell und Dunkel, die der Installation eine einzigartige Farbigkeit verleihen.
Eröffnung: 19. August 2021, 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 19. bis 23. August 2021, geöffnet jeweils von 16:00 bis 19:00 Uhr
Ort: Kunsthaus Sans Titre, Französische Str. 18, D 14467 Potsdam
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